Sonntag, 6. April 2014

Myall Lakes - Barrington Tops National Park - Port Macquarie

Am Freitag sind wir ja (wie bereits berichtet) in den Myall Lake National Park gefahren. 
Auf dem Weg dahin wollte Max gerne den höchsten Baum von North South Wales sehen. Wir dachten, wir machen einen kleinen Abstecher. Wir haben die Weggabelung dann auch relativ schnell gefunden (ich werde immer besser im Karten lesen), am Weg stand ein Schild "Road closed" aber wir dachten, es wäre sicher professioneller abgesperrt, wenn es aktuell wäre. Also sind wir weiter..
Irgendwann war dann der Weg wirklich gesperrt, eine Brücke war kaputt. Wir dachten, weit kann es ja nun nicht mehr sein.. Also in Flop Flops und ohne alles los - Auto mitten im Wald nicht mal abgeschlossen.
Nach ca einer Stunde hatten wir gefühlte 352738 Bäume passiert - alle sagen gleich riesig aus! Wir waren ja schließlich auch im Regenwald. Einer war dann aber irgendwann doch größer (ich habe vorsichtshalber ein Foto gemacht), denn Max fand, wenn dort keine Info Tafel o.ä. ist, kann es nicht der richte Baum sein.. Es ging also noch eine halbe Stunde weiter.. Inzwischen würde es dunkel.. "Leichte" Panik stieg in mir auf - bei den anderen natürlich mal wieder nicht..
Wir also wieder zurück, es war doch der Baum vom Anfang, zum Glück hatte ich - vorausschauend wie ich bin - ein Foto im hellen gemacht. Es war inzwischen stockdunkel, wir mitten im Wald.. Meine Fragen nach Wölfen, Schweinen, Dingos, Schlangen, Spinnen, Serienmördern etc wurden irgendwie nicht erst genommen - bis ich (ich ging vorne, es sollte schnell gehen) gegen eine Schlange gelaufen bin! Eine große (!) grün-gelbe (!) Schlange. Es fehlte ein Zentimeter und ich wäre direkt auf sie getreten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es "nur" eine Diamant Python war - nicht giftig. Aber ich war fertig! Zu viel für mich!
Max und Sarah fanden es mal wieder nicht so schlimm. Vielleicht gewöhnt man sich nach einigen Monaten an sowas ... Vll aber auch nicht! ;)
Ich habe das Auto so geliebt, wie es da stand und auf uns gewartet hat :))

Im Dunkeln ging es weiter in den National Park. Den Franzosen Joan haben wir dort auch wieder getroffen, er kundschaftet für uns vorher alle Plätze aus ;)
Wir haben auf einem Camping Platz direkt am "Little Lake" übernachtet.
Der Abend war sehr nett, wir haben gekocht und gemeinsam zusammen gesessen. Es ist allerdings schon komisch, im Stockdunkeln anzukommen, alles herzurichten, es gibt keine Badezimmer oder ähnliches - aber der Morgen ist dafür umso schöner! Wir wachen auf, mit Blick auf den See, machen ein bisschen Sport am Ufer und gehen dann schwimmen anstatt unter die
Dusche zu springen. Während wir das Frühstück vorbereitet haben, kam ein Hund an unseren Zeltplatz. Ich habe mich natürlich sehr gefreut - bis wir gesehen haben, dass er sehr schwach und verletzt war und geblutet hat. Er sah aus wie ein wilder Hund (inzwischen wissen wir, dass es ein zahmer Dingo war).
Da sich niemand um ihn gekümmert hat, habe ich versucht, Wildhüter zu informieren. Nach vielen Telefonaten kamen nach einer guten Stunde endlich ein Veterinär und ein Tierarzt -  ich hatte mir (naiver Weise?) vorgestellt, dass sie ihn mitnehmen und aufpäppeln könnten.. Als sie dann entschieden haben, ihn aufgrund seines Alters und der Verletzungen direkt vor Ort einzuschläfern war der Morgen für mich super traurig! Aber es war vermutlich das einzige, was hier Sinn gemacht hat.

Am See war es aber trotzdem schön! Wir haben bunte Papageien gesehen, einen Waran (die können hier bis zu zwei Meter lang werden) und viele andere interessante Vögel.

Am Mittag sind wir dann weiter gefahren.
Am Abend sind wir vier in strömendem Regen im Barrington Tops National Park angekommen.
Wir haben im Halbdunkeln einen passenden Waldweg gesucht zu einem schönen Zeltplatz. Es war echt schlammig und nass - aber im Camper war es irgendwie trotzdem herrlich gemütlich!!
Die Jungs haben die beiden Autos unter ein paar Bäumen nah aneinander gefahren und Max hatte natürlich (...) einige Zeitplanen im Auto, die als Dach zwischen die Bäume genagelt wurden. Es wurde ein richtig gemütliches Lager.
Es war also trotz Regen ein gemütlicher Abend inklusive Karten spielen und Zaubertricks.

Am nächsten Morgen hat es immer noch geregnet. Wir haben auf der Lichtung gefrühstückt, sind dann noch zu einem Staudamm gefahren und dann weiter in Richtung Port Macquarie. Dort habe ich den bisher schönsten Strand in Australien gesehen, den Lichthouse Beach. Es war etwas diesig und regnerisch, aber das hat ihn vielleicht noch schöner gemacht. Er ist unendlich lang und einsam.
Heute bin ich übrigens zum ersten mal auf der linken Seite Auto gefahren! Kurz Gas und Bremse verwechselt, dann den Bordstein leicht angeschnitten - also eigentlich genauso wie ich es aus Deutschland gewohnt bin - und schon ging es los :) Einfacher als gedacht!  


Angekommen sind wir am Abend auf einem Zeltplatz direkt an einem Hafen, wo noch viele weitere Backpacker einen Stop eingelegt haben. Gemeinsam haben wir den Abend verbracht, geredet, gelacht und unsere Nummern ausgetauscht, da Sarah und ich ja noch nicht wissen, wie lange wir bei Max mit reisen können. Außerdem halte ich es für eine gute Idee für mich, meine Reisepartner ab und zu auf dem Weg zu wechseln. Denn erstens bleibt es so spannend, ich wachse an meinen Aufgaben, muss auf neue Leute zugehen und möchte mein eigenes Tempo bestimmen koennen. Außerdem ist es immer ein Gewinn, neue Leute, Sprachen, Kulturen, Speisen kennen zu lernen - und wenn nicht hier, wann dann. Außerdem hat jede Gruppe ihr eigenes Tempo, ihre eigenen Interessen und ich möchte so viel wie möglich ausprobieren.

Ich muss auch sagen, dass es schon eine neue Erfahrung ist, mit völlig fremden Leuten 24 Stunden gemeinsam auf so engem Raum zu verbringen.
Man hat verschiedene Wünsche, wobei wir drei uns da recht gut verstehen, wir haben ungefähr die gleichen Interessen. Aber allein schon persönliche Verhaltensweisen, soziale Kompetenten, Ausdrucksweisen, Durchsetzungsvermögen, Einfühlungsvermögen - all das ist bei jedem Menschen so einzigartig und bei diesen Reisegruppen so verschieden, dass es schon echt anstrengend sein kann und einige Nerven kostet, diese Eigenarten zu akzeptieren und zu verstehen.



























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