Freitag, 9. Mai 2014

Whitsundays


Tag 1:

Ich war super aufgeregt, bevor ich auf das Boot gegangen bin! Ich kannte niemanden und hatte etwas Angst, dass die Gruppe doof sein könnte.
Aber ganz im Gegenteil!!! 
Die Leute sind alle in meinem Alter, so zwischen 19 und 29 und alle richtig lieb :) Schon heute am ersten Tag hatten wir mega viel Spaß zusammen.
Wir sind 23 Passagiere und 6 Crewmitglieder. 



Mittags haben wir uns am Hafen getroffen und sind dann gemeinsam auf das Boot gegangen. Es gibt 4 Kajüten mit eingebauten Betten - grade liege ich in meinem und es ist gar nicht mal so unbequem. Man hört die Wellen gegen das Boot schwappen :)
Ich bin so froh, dass ich nicht seekrank geworden bin! Allen ist zwischendurch etwas schummrig, wenn die Wellen zu hoch werden, aber richtig schlecht ging es zum Glück noch keinem. 

Nachtrag: Heute, Tag 3, der zweite Morgen: allen ist schlecht! :D 
Wir sind davon aufgewacht, dass das Boot mega geschaukelt hat und wir schon am Fahren waren. 




Gegen Mittag sind wir dann losgefahren, wir saßen alle auf dem Deck in der Sonne und haben uns kennen gelernt.
Nach ca eineinhalb Stunden kamen wir dann an dem ersten Spot an, an dem wir geankert haben. An jedem Ort, an dem das Boot anhält, kann man schnorcheln. Man bekommt eine Brille, Schnorchel, Flossen und Schaumstoffschlangen umsonst zur Verfügung gestellt - und natürlich Taucheranzüge!! Ohne die darf man hier gar nicht ins Wasser, der Quallen wegen. Pro Tauchgang muss man bezahlen.
Man kann während der ganzen Tour insgesamt ca. 8 Tauchgänge machen - auch als Anfänger. 
Einige Leute auf dem Boot wollen weder schnorcheln noch tauchen, andere haben sogar schon einen Tauchschein. 
Ich dachte vor der Tour, dass ich erst mal zuschauen wollte. 
Aber als ich dann das glasklare Wasser gesehen haben und der Tauchlehrer von den Regenbogenfischen, Korallen und Schildkröten erzählt hat, habe ich sofort beschlossen, doch auf jeden Fall wieder zu tauchen. 
Ich hatte etwas Angst, weil ich in Spanien am Anfang auch Schwierigkeiten beim tauchen hatte.
Ich war direkt in der ersten Gruppe, wir waren vier plus ein Tauchlehrer. 
Wir sind mit dem kleinen Motorboot bis an den Strand gefahren und haben dann im hüfthohen Wasser angefangen zu üben. Und es ging wieder nicht.. Ich hatte einfach das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Die Jungs könnten es natürlich sofort.. Aber Clay (der Tauchlehrer) war so super und meinte, ich solle mir alle Zeit der Welt lassen und es immer wieder ausprobieren. Und irgendwann ist dann der Knoten geplatzt :)) man muss einfach ganz tief einatmen und dann wirklich die ganze Luft die man hat, wieder ausatmen. Es war dann auf einmal so einfach :)) Dann konnte es losgehen - es war einfach nur völlig natürlich und easy und ich bin wie durch das Wasser geflogen. Es war direkt wieder dieses unbeschreibliche Gefühl, das schönste der Welt!
Wir sind bis zu 6 Meter getaucht, beim nächsten Tauchgang können wir schon bis zu 12 Meter tief tauchen. 
Es war wunderschön! An einigen Stellen war es supertief, an anderen wuchsen Korallen und Riffe meterhoch. Ich habe so viele Fische gesehen, einige sogar anfassen können. Regenbogenfische, die in allen Farben geschimmert haben, blau-gelbe Fische in riesigen Schwärmen, einen riesigen Fisch in den Farben des Meeresboden. Und große gelbe Fische, die ihr Leben lang in Zweisamkeit leben. Wenn der eine Fisch stirbt, begeht der Partner Selbstmord indem er aufhört zu essen.
Außerdem konnte ich Korallen berühren und sie waren so weich. Richtig samtig irgendwie. Am Ende des Tauchgangs sind wir dann gemeinsam wieder Richtung Oberfläche geschwommen. Das war auch so schön, man hat gemerkt dass es immer heller wurde und man konnte die Sonnenstrahlen spüren.
Ich kann es gar nicht beschreiben, aber in unserem nächsten Urlaub müssen wir unbedingt tauchen gehen - wer auch immer das liest :) ich möchte das Gefühl unbedingt mit euch teilen!! Ich bin einfach so glücklich dabei!!
Abends hat die Crew eine Präsentation gehalten, mit Fotos und Videos über das Meeresleben hier. Außerdem werden jeden Tag Fotos gemacht und abends gemeinsam angeschaut - sehr lustig :)

Am Ende des Tages hatte ich ein wirklich tolles Gespräch mit einer Italienerin, sie heißt Christina. Sie reist auch allein und wir haben festgestellt, dass man wirklich sehr stolz auf sich sein kann, wenn man immer wieder Sachen ausprobiert, selbst wenn man Angst davor hat. Bisher hat es sich immer gelohnt :)

Christina :


Nach dem tauchen waren wir noch schnorcheln. Man kann einfach auf einer Rolle aus Styropor liegen und sich treiben lassen und dabei all die Fische sehen.

Abends haben wir alle zusammen gegessen, den Sonnenuntergang gesehen und Karten gespielt. 
Dann stand ich noch allein auf dem Deck, das Meer war beleuchtet von den blauen Lichtern des Bootes, der Wind hat geweht und ich war einfach nur dankbar dass ich hier sein kann.
Ich habe schon so viele Leute getroffen, die es nicht so leicht haben oder hatten wie ich und habe Geschichten gehört, durch die ich es noch mal viel mehr zu schätzen weiß, wie viele Freiheiten ich habe.
Zwei israelische Jungs sind hier auf dem Boot, die ihre letzten drei Jahre in der Armee verbracht haben und ihre Geschichten machen einem schon bewusst, dass es noch ganz andere Leben gibt als unsere relativ unbeschwerten. So - genug davon ;)
Geschlafen habe ich eigentlich ziemlich gut, das schwappende Geräusch der Wellen und die Bewegungen sind irgendwie beruhigend.







Tag 2:

Am Morgen haben wir um 6.30h gefrühstückt und sind dann an einigen Inseln der Whitsundays vorbeigefahren. Ich habe zwei riesige Schildkröten gesehen :)
An einem Strand haben wir gehalten und sind - mal wieder - zu einem lookout gegangen ;) in Australien gibt es ungefähr an jedem Ort mindestens ein lookout - egal wie unspektakulär es auch sein mag. Aber dieses war sehr schön.






Danach waren wir am Whitehaven Beach.



Tauchlehrer Clay 




Unser Boot



* MISS YOU *


Nun segeln wir grade drei Stunden in Richtung Great Barrier Reef, wo wir wieder schnorcheln und tauchen können - ich freue mich schon so!!





Grade habe ich lange mit Andrea geredet, sie studiert Medizin. 
Ich liebe es, dass man hier oft wirklich gute Gespräche mit Menschen führt, die man grade erst kennen lernt. So viele sind einfach losgereist weil sie Fernweh hatten. Viele haben schon spannende Geschichten von vergangenen Reisen zu erzählen und alle sind so offen und erzählen von Schicksalsschlägen und ihren Familien und Freunden. Andrea hat von ihrem Medizinstudium erzählt und ich bin grade wirklich froh, dass wir damals so tolle Ärzte hatten und ich jetzt hier sein kann und mir keine großen Sorgen um dich machen muss, Papa :))

So.. Wir ankern!!
Ab ins Wasser :)
Bis später 

Ich war wieder schnorcheln!
Es ist, wie wenn man ein Aquarium beobachtet, bloß dass man mittendrin ist. Mega beruhigend und leicht.  
Wenn man ganz nah über den geöffneten Anemonen schwimmt, spüren sie den Schatten und schließen sich ganz schnell. Außerdem habe ich Seesterne und Korallen gesehen und Muscheln und Seegurken.
Eine Tauchgruppe hat Schildkröten und einen Hai gesehen. Die Haie hier sind ungefährlich, aber ein komisches Gefühl ist es irgendwie schon. 
Wenn man so allein im Wasser ist und nach unten schaut, wünscht man sich einerseits, einen Hai zu sehen, da es so etwas besonderes ist, andererseits wüsste ich überhaupt nicht, wie ich reagieren würde, wenn wirklich einer käme :) 
Ich ärgere mich, dass ich nicht schon viel früher öfter schnorcheln war - es ist so einfach. Nach dem schnorcheln sind wir vom Boot ins Meer gesprungen und ich habe zum ersten mal Kopfsprünge geübt :)) Es waren einfach tolle Tage!!
Am Abend haben wir Kniffel gespielt und ich habe allen Mühle beigebracht :


Tag 3 und 4 sahen ähnlich aus :)
Tauchen, schnorcheln, schwimmen, spielen, essen, an Deck sitzen, lesen - einfach 4 super entspannte Tage mit wunderschönen Eindrücken und lieben Menschen!! 
Verpflegung war im Preis inbegriffen und es gab Steak, Pizza, Maiskolben, Nudelsalate, Kuchen - alles was das Backpacker Herz begehrt :)


Abends haben wir das Boot getroffen, auf dem Jana grade ist :) 



Ich muss sagen, dass ich mir die Farben unter Wasser noch kräftiger vorgestellt hätte. Vll gibt es noch schönere Stellen, die wir nicht gesehen haben. 
Ich habe aber auch gehört, dass das Riff größtenteils schon zerstört ist, durch die Massen von Touristen. Und das finde ich tatsächlich ziemlich bedenklich. Es waren so viele Boote dort draußen, und das jeden Tag. An einigen Stellen ist das Riff so hoch, dass man quasi darauf stehen und aus dem Wasser schauen kann.
Man steht also auf dem Korallen und das jeden Tag hunderte von Menschen. 
Dass sie dadurch kaputt gehen, ist klar. Ich bin froh, dass ich das Riff noch sehen kann aber auch traurig, dass es durch diese Möglichkeit irgendwann ganz verschwunden sein wird. 



Nun bin ich zurück in Airlie Beach und freue mich schon auf mein nächstes mal tauchen - vll in Thailand? 

Bis bald :**

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